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AUSZEICHNUNG (MEDAILLE) DER „MARCHE DE L’ARMÉE“
Unter den ersten in der Geschichte, die Feuerwaffen benutzten, waren die Truppen JOHANNs DES BLINDEN. Dabei handelte es sich um songenannte Bombarden (eine Art primitives Steinsgeschoss- Geschütz)) mit einem Rohrdurchmesser von 20 Zentimeter, welche Steinkugeln über 200 Meter weit schleuderte. Die Rohrlänge betrug etwa dreimal das Kalibermass (60 Zentimeter). Das Geschütz ruhte auf einer zweirädrigen Lafette.
Johann der Blinde oder JOHANN VON LUXEMBURG (1296 – 1346), König von Böhmen (1310 – 1346), Sohn Kaiser Heinrichs VII fiel auf französischer Seite in der Schlacht bei Crécy (Frankreich), wo er, trotz seiner Blindheit, tapfer gekämpft hatte.
Am 10. August 1296 gebar Margarete von Brabant, Ehefrau von Heinrich V, Kaiser unter dem Namen Heinrich VII, einen Sohn im Schloss von Luxemburg, der den Vornamen Johann erhielt. Mit 14 Jahren wurde Johann grossjährig. Dies war eine ausgezeichnete Gelegenheit ihn zum Grafen von Luxemburg zu ernennen. Am 3. Juli 1310 trägt Johann diesen Titel zum ersten Male.
Am 30. August desselben Jahres, heiratet Johann, Graf von Luxemburg, Elisabeth, Tochter Wenzels II. Kurz vor dieser Feier wartete Heinrich VII, auf seinem Thron sitzend, auf den langsam heranrückenden Festzug. Mitten in einer Gruppe Ritter stach der junge Johann aus einem Wald von Standarten, mit dem Löwen auf silbernem Untergrund, das Wappen Luxemburgs, hervor. Er näherte sich seinem Vater, sprang vom Pferd und fiel vor ihm auf die Knie. Hier gebat Heinrich VII, ihm den Eid zu leisten und gab ihm die Investitur des Königreiches von Böhmen.
In ganz Europa war Johann, König von Böhmen, in Kriege verwickelt. Er kämpfte in Böhmen mit Ludwig von Bayern gegen Friedrich den Schönen von Oesterreich. In Lothringen führte er Krieg gegen die Stadt Metz, in den Niederlanden gegen Flandern und Brabant. Mehrere Feldzüge führte er gegen Litauen und Nord-Italien.
Am 11. Juli 1346 wurde der Sohn Johanns des Blinden in Rhens (Rheinland-Pfalz) zum Kaiser unter dem Namen Karl IV gewählt (am 26. November 1346 in Bonn gekrönt). Johann und sein Sohn Karl begaben sich nach Trier wo Johann der Blinde die Nachricht vom König von Frankreich, Philippe de Valois (Philippe VI) erhielt, ihm so schnell wie möglich gegen die Engländer zu Hilfe zu eilen.
Nach monatelangem Waffenstillstand und kirchlicher Einmischung, wurde der Krieg zwischen Eduard III und Philippe IV wiederaufgenommen. Während der Schwiegersohn Johanns des Blinden, der Herzog der Normandie, die Festung Aiguillon belagerte, landete am 12. Juli 1346, Eduard III an der Küste von Cotentin. Eduard führte einen mühelosen Feldzug durch die Normandie, über Valognes, Saint-Lô und Caen. Von Lisieux an folgte Eduard stromaufwärts dem Tal der Seine, indem er Rouen umging. Louviers legte er in Schutt und Asche, besetzte Gaillon, konnte die Seine aber bei Vernon nicht überqueren und wendete sich so auf Mantes zu.
Am 12. August marschierte Eduard III auf Paris. Philippe erliess den Befehl alle Häuser ausserhalb der Stadt zu zerstören. Die Eigentümer widdersetzten und bewaffneten sich um die Vollziehung dieses Planes zu verhindern. Johann der Blinde und sein Sohn Karl, die mit 500 Rittern in Paris weilten, konnten den Aufstand verhindern. Aus Mangel an Lebenmitteln zog sich das englische Heer an die Somme zurück. Nachdem es Poix passiert hatte, wurde die Vorhut von den Rittern Johann des Blinden angegriffen, aber der Graf von Northampton eilte zu Hilfe, und drängte die Luxemburger, die jetzt nicht mehr in der Überzahl waren, bis zwei Meilen vor Amiens zurück.
Am 26. August 1346, teilte Philippe seine Armee in drei Gruppen, um die Engländer, die in der Ebene der Maie, auf einer Anhöhe beim Dorf Crécy Stellung bezogen hatten, anzugreifen. In der ersten Gruppe befanden sich Johann der Blinde und sein Sohn an der Spitze ihrer Luxemburger, um die Engländer, unter dem Kommando des Prinzen von Wales, zu bekämpfen. Auf dem Höhepunkt dieser Schlacht fiel Johann der Blinde tapfer. Sein Leichnam ist in der Kathedrale von Luxemburg-Stadt beigesetzt.
Dieser heroischen Tat erinnernd übernahm die Luxemburger Armee 1962 das Siegel Johann des Blinden als Vorlage eines Stoff-Abzeichens am linken Ärmel der Uniform des Personals des Generalstabs.
Ab 1964 wurde dieses Abzeichen zum Einheitsabzeichen in der gesamten Armee.
Anlässlich der Organisation der ersten „Marche de l’Armée“ 1968 in Diekirch und ebenfalls als Ehrenbezug übernahm die „Amicale des Anciens Artilleurs luxembourgois“ das Siegel als Vorlage für die Medaille (Auszeichnung).
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